Stammtisch
Am 11. Januar war es soweit: In dem ehemaligen Fußball-Vereinslokal "Schwentinestübchen", Kirchensteig 1 im Ortsteil Klausdorf, richtete sich der "Klausdorfer-Fußball-Stammtisch" ein.
Initiator der Aktion ist Klaus Schnoor, dem es darum geht, für Fußballinteressierte wieder eine feste Anlaufstelle zu finden, nachdem im TSV-Sportheim nun eine Pizzeria auf Gäste wartet. Man sieht und trifft sich deshalb nur noch sporadisch "im Dorf" oder nur zufällig bei Spielen der Mannschaften. Ein regelmäßiger Austausch über das Gestern und Heute des Fußballs - wie früher im Sportheim - war nicht mehr möglich.
Berichte vom Stammtisch
Nicht nur Stammtisch-Parolen
Hauptthema beim „Fußball-Stammtisch Klausdorf“ am 10. November im „Schwentine Stübchen“ war
die Abkehr der „Kieler Nachrichten (KN)“ als anerkannter und eigentlich bewährter Landeszeitung
von einer regional geprägten Sportberichterstattung. Mit Wiederaufnahme des Spielbetriebes nach
der Corona-Pandemie verzichtet die KN einerseits in ihrem Sportkalender auf Spielankündigungen
unterhalb der Landesliga und entsprechender Jugendklassen als auch auf Vor- und Nachberichte zu
Spieltagen. Man beschränkt sich auf wenige „Top-Spiele“ der Klassen bis hin zur Landesliga. Die
Kreisliga als höchste Staffel der Kreisverbände findet kaum noch statt. Die Berichterstattung auf den
auch weniger gewordenen Sportseiten beschränkt sich vornehmlich auf überregionale Sportevents
des Profisports, die durch das Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND) zur Verfügung gestellt
werden. Damit wird aus Sicht vieler Vereine der hohe Aufwand im Amateur- und Breitensport
absolut vernachlässigt, ja ins Abseits gestellt.
Mit TSV Klausdorf, SVE Comet Kiel, Heikendorfer SV, FC Kilia Kiel und SpVg. Eidertal-Molfsee hatten
sich fünf Vereine der Landesliga der beständigen Kritik ihrer Mitglieder, Fußballinteressierten und
Sponsoren an dieser Art der Sportberichterstattung angenommen und den Chef der KN-
Sportredaktion, Alexander Hahn, am 8. November zu einem Gespräch ins Cometheim gebeten.
Die KN sieht das Printmedium als „dahinsiechendes Produkt“, will Leserinnen und Leser ins Internet
zu KN-online oder den NOCH kostenfreien „Sportbuzzer.de“ bewegen und Artikel künftig als
„Geschichten“ auch überregional verkaufen. Dies sei aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich. Die
KN meint aufgrund einer den Vereinen unbekannten Studie, dass die bisherigen Sportseiten am
wenigsten Anklang bei ihrer KN-Leserschaft gefunden hätten. Die KN will deshalb weniger
Chronistenpflicht durch Berichterstattung über Wochenendspiele, Ergebnisdienste und Tabellen
erfüllen. Sie will mehr „Geschichten“ aus der regionalen Sportwelt erzählen. Dies dürfte aus Sicht der
15 anwesenden Kieler Vereine aber schon daran scheitern, dass dies nur wenige Leser und
Vereinsmitglieder interessieren dürfte. Und in der Abgeschiedenheit der schleswig-holsteinischen
Fußballprovinz dürfte es auch nur wenig „Geschichten“ geben, mit denen überregional Interesse
geweckt und Geld generiert werden dürfte.
Denn genau darum geht es: Die KN will mit ihrer neuen Online-Präsenz für jeden recherchierten
Artikel Geld verdienen! Dies scheint nur mit dem Profisport und regionalen „Geschichten“, nicht aber
mit Nachberichten zu Amateurspielen machbar. Damit wird der Stellenwert eines hohen
ehrenamtlichen Personal- und Finanzaufwandes der Vereine im Amateurfußball völlig
beiseitegeschoben. Gerade in diesen Amateurvereinen werden einzelne Kinder mit hohem Aufwand
der ehrenamtlichen Jugendtrainerinnen und Jugendtrainer erst zu späteren Profifußballerinnen und
-fußballern gemacht.
Fast 160.000 Fußballerinnen und Fußballer sind im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV)
in fast 600 Vereinen mit fast 5.000 Mannschaften und etwa 2.500 Spielen an den Wochenenden
organisiert. Die Vereine nehmen darüber hinaus Aufgaben im sozialen Bereich, im Freizeit- und
Breitensport und im Schulfußball wahr. Dem Kreisfußballverband Kiel sind 43 Vereine angebunden.
Wie kann eine regionale „Landeszeitung“ wie die KN es vernachlässigen, diese Leistungen im
Amateur- und Breitensport in ihrer Berichterstattung zu vernachlässigen??
Herr Alexander Hahn als Chef der KN-Sportredaktion blieb die Antwort schuldig.
Klaus Schnoor
Alte Fußball-Recken zu Besuch
Zum Fußball-Stammtisch Klausdorf am 12. Februar erschienen 18 Gäste - und mit Klaus-Peter "Fiete" Kühl, Michael Liesenberg und Thomas Nohns wieder einmal Überraschungsgäste! Die ehemaligen, zum Teil langjährigen Spieler in unseren Herrenmannschaften hatten sich aus Schlesen, Fiefbergen und Schönberg auf den Weg gemacht, um alte Mannschaftskollegen wiederzutreffen und sich über Aktuelles im Fußballsport auszutauschen. Es gab ein großes "Hallo", zumal mit "Ottsch" Fischer auch ein ehemaliger Trainer der "Recken" anwesend war. "Fiete" Kühl hatte auch ein Fotoalbum dabei, das viele gute Erinnerungen an alte Fußballzeiten wach rief. Mit Bruno und Matthias Gonda, Manfred Wollschläger sowie Jürgen Warncke, der wie immer aus Rendsburg angereist war, waren auch ehemalige Mannschaftskollegen zugegen. Es war ein kurzweiliger Abend, an dem das aktuelle geschehen im Fußball und in der Abteilung Fußball des TSV Klausdorf auch nicht zu kurz kam.
Der nächste öffentliche Fußball-Stammtisch Klausdorf findet statt
am Mittwoch, 11. März, um 19 Uhr,
im "Schwentine Stübchen", Kirchensteig 1 im OT Klausdorf.
Klaus Schnoor
(Foto v.l.n.r.: Kühl, Liesenberg, Nohns)
Zum letzten "Fußball-Stammtisch Klausdorf" 2019
In diesem Jahr kamen am 11. Dezember 15 Fußballinteressierte im "Schwentine Stübchen" zusammen. Ganz besonders freute man sich über die Teilnahme von Gert "Ottsch" Fischer. Der heute 77-Jährige (was man ihm überhaupt nicht ansieht) war in den Jahren 1976 bis 1978 sowie 1981 bis 1984 Trainer der 1. Herrenmannschaft, die damals in der Bezirksliga spielte. "Ottsch" führte die Mannschaft dreimal in das Finale um den "Kieler-Woche-Pokal": 1977 und 1978 verlor man im Holsteinstadion jeweils gegen die TSG Schönkirchen und 1984 vor gut 800 Zuschauern auf dem Blaschkeplatz in Kiel-Gaarden recht unglücklich mit 1:3 gegen den damaligen Oberligisten Holstein Kiel. "Ottsch" Fischer erinnert sich gern an seine Zeit in Klausdorf, auch weil hier nicht nur die Spieler der Mannschaft sondern auch die gesamten Familien im Vereinsheim oder zu den Spielen der Mannschaft zusammenkamen und guten, fast familiären Kontakt miteinander pflegten. Auch hier am Stammtisch traf er heute auf Spieler aus seiner Trainerzeit. Erstmals Teilnehmer am Stammtisch war auch Carsten Ritter, der in den 80-er und 90-er-Jahren als Spieler der 1., 2. und 3. Herrenmannschaft aktiv war. Neben seiner Freundlichkeit zeichneten ihn sportlich seine Schnelligkeit, Dribbelstärke und Torgefährlichkeit besonders aus.
Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen mit Euch! Denn der nächste Termin für den "Fußball-Stammtisch Klausdorf" im neuen Jahr ist schon
am Mittwoch, 8. Januar,
um 19 Uhr im "Schwentine Stübchen",
Kirchensteig 1 im OT Klausdorf.
Ansonsten bleibt als Termin für den Fußball-Stammtisch wie bisher jeweils der zweite Mittwoch im Monat bestehen. In den Monaten Juni und Juli ist Sommerpause. Treffen ist jeweils um 19 Uhr im "Schwentine Stübchen". Der Stammtisch ist öffentlich, Gäste jederzeit willkommen!
Klaus Schnoor
im Foto links Gert Fischer, rechts Carsten Ritter
Weiterlesen … Zum letzten "Fußball-Stammtisch Klausdorf" 2019